TSG Hoffenheim lässt sich eiskalt auskontern
Die TSG Hoffenheim entwickelt immer mehr einen gehörigen Heimkomplex. Das 2:4 (1:1) gegen den FC Augsburg am Freitagabend war bereits die vierte Niederlage im achten Bundesliga-Heimspiel dieser Saison. Immer garniert mit reichlich Gegentoren.
Erneut kassierten die Kraichgauer zu viele Gegentore, dabei steckt doch die Null selbst im Stadionname der Pre-Zero-Arena. Mindestens drei Mal holte Hoffenheims Torwart Oliver Baumann auch schon gegen den SC Freiburg (0:3), Borussia Mönchengladbach (0:3) und den FSV Mainz 05 (1:5) den Ball aus dem Netz. Nun waren es wieder vier Gegentore. "Wir haben die Dinger vorne nicht gemacht. Wir haben hinten vier Fehler gemacht und vier Dinger gekriegt", sagte Sebastian Rudy im Streamingdienst DAZN. "Bis auf die Chancenauswertung war das ein sehr gutes Spiel von uns."
Frühes Gegentor und eine schnelle Antwort
Bereits vor der Partie hatte Dennis Geiger angekündigt: "Wir wollen uns besser präsentieren als in den vergangenen beiden Heimspielen". Der FC Augsburg hatte jedoch andere Pläne. Zudem patzten nach elf Minuten die Gastgeber das erste Mal. Florian Grillitsch verlängerte per Kopf unglücklich in den Laufweg von Florian Niederlechner. Der Augsburger Angreifer düpierte nicht nur TSG-Verteidiger Kevin Akpoguma, sondern hatte auch noch den Blick für den mitgelaufenen Philipp Max, der nur noch ins Tor einschieben musste. 1:0 für Augsburg. Doch die TSG Hoffenheim antwortete im Sinsheimer Schnürlesregen schnell. Nach einer schnellen Passstafette kam Robert Skov 16 Meter vor dem Tor frei an den Ball. Sein strammer Spannschuss setzte auf und schlug zum 1:1 (14.) im Augsburger Tor ein.
Hoffenheim kontrollierte fortan die Partie mit mächtig viel Ballbesitz, aber nicht alle im Blaumann hatten sich unter Kontrolle. Rekordeinkauf Diadie Samsekou stand gelbverwarnt bereits früh vor einem Platzverweis. Deshalb nahm Trainer Alfred Schreuder den Mittelfeldmann nach nicht einmal 30 Minuten vom Feld und brachte Dennis Geiger für ihn.
Foulelfmeter bringt Hoffenheim auf die Verliererstraße
Vier Minuten nach Beginn der zweiten Hälfte machte sich Hoffenheim erneut das Leben schwer. Wieder einmal im Fokus: Kevin Akpoguma. Der 24-Jährige foulte Niederlechner im Strafraum. Schiedsrichterin Steinhaus zeigte auf den Elfmeterpunkt. Philipp Max ließ Oliver Baumann keine Chance - 2:1 für den FCA.
Wie schon beim 1:5-Debakel gegen Mainz war die TSG Hoffenheim viel zu leicht auszukontern. Ein Bebou-Ballverlust an der Mittellinie reichte, um die Kraichgauer zu knacken. Der simple Augsburger Erfolgsplan: Steilpass Niederlechner, Abschluss Fredrik Jensen - 3:1 für Augsburg nach gerade einmal 56 Minuten. Hoffenheim war vor den offiziell 23 309 Zuschauern von diesen beiden Wirkungstreffer lange geschockt.
Zehn Minuten vor Schluss landete eine Flanke von Robert Skov auf dem Kopf des eingewechselten Jürgen Locadia. Der Anschlusstreffer zum 2:3 in der 80. Minute. Die Co-Produktion der beiden Sommer-Neuzugänge sorgte für neue Hoffnung. Aber nur kurz. Die aufgerückten Gastgeber fingen sich sogleich den nächsten Konter. Nach 85 Minuten flüchteten viele TSG-Fans aus der Arena.
1899 Hoffenheim: Baumann - Kaderabek (71. Baumgartner), Akpoguma, Bicakcic (61. Locadia), Skov - Samasskou (29. Geiger), Grillitsch - Rudy - Bebou, Kramaric, Adamjan
FC Augsburg: Koubek - Lichtsteiner (86. Uduokhai), Gouweleeuw, Jedvaj, Max (90.+4 Hahn) - R. Khedira, Baier - M. Richter, Iago - Niederlechner, Jensen (81. Cordova)
Schiedsrichterin: Bibiana Steinhaus (Hannover) Zuschauer: 23 309
Tore: 0:1 Max (11.), 1:1 Skov (14.), 1:2 Max (51./Foulelfmeter), 1:3 Jensen (56.), 2:3 Locadia (80.), 2:4 Iago (85.) Beste Spieler: Skov /Niederlechner.