Ein Sieg wäre der richtige Stimmungsaufheller für Hollenbach
Der Verbandsligist FSV Hollenbach steckt in einer Ergebniskrise. In den vergangenen fünf Spielen gelang nur ein Sieg. Am Samstag soll nun zu Hause die Trendwende her. Ausgerechnet gegen einen Angstgegner.Jetzt hat den FSV Hollenbach endgültig der Herbstblues erwischt. In den vergangenen fünf Spielen gelang nur ein Sieg. "Nach der letzten Niederlage in Tübingen mussten wir uns unter der Woche erst einmal sortieren und die Gründe für die Niederlage aufarbeiten", sagt Trainer Martin Kleinschrodt. "Die Niederlage war im Endeffekt verdient. Wir haben hinten Fehler und vorne die Tore nicht gemacht. Fußball kann in solchen Phasen brutal unfair sein. Aber deswegen lieben wir auch diesen Sport wie keinen anderen, weil auch wieder andere Phasen kommen, wo man diese Spiele dann gewinnt. Aber das muss man erzwingen."
Trendwende soll gegen Wangen erzwungen werden
Nun hofft der Coach des Verbandsligisten, dass sein Team eben die Trendwende erzwingt. Ein Sieg könnte nach dem Zwischentief als Stimmungsaufheller dienen. Doch mit dem FC Wangen ist am Samstag um 14.30 Uhr der Angstgegner zu Gast in der Jako Arena. Den letzten Sieg gegen das Team aus dem Allgäu feierte Hollenbach 2008. Vergangene Saison holte der FSV beim 0:0 zu Hause zumindest einen Punkt.
"Wir wissen, was mit Wangen auf uns zukommt. Es wird nicht einfach, aber wenn wir es schaffen, kämpferisch dagegenzuhalten, haben wir die Qualität Wangen zu besiegen", sagt Kleinschrodt. "Wangen spielt bisher eine undurchsichtige Saison. Sie verlieren Spiele daheim gegen Mitkonkurrenten und gewinnen auswärts bei Top-Teams."
Allzu sehr will Kleinschrodt seine Mannschaft trotz der Ergebniskrise nicht kritisieren. "Ich bin überzeugt von meinem Team, es macht viele Dinge klasse und wir wissen genau an welchen Stellen wir drehen müssen, damit wir weiter erfolgreich bleiben", sagt Kleinschrodt. "Wir wissen alle, dass im Sturm Spiele und in der Abwehr Meisterschaften gewonnen werden, jedoch möchte ich die Spielfreude meiner jungen Truppe nicht stoppen und es mit ihr schaffen, trotz der offensive Spielweise hinten weniger zu zulassen."
Hollenbach ruht sich zu früh aus
Doch genau die Spielfreude scheint derzeit das Problem zu sein. Schon in der vergangenen Saison wirkte das Hollenbacher Team zu schnell selbstzufrieden und verpasste es nach einer Führung nachzulegen. Dafür gab es reihenweise die Quittung. Auch in dieser Saison schleicht sich dies nun wieder immer mehr ein. Die Hollenbacher gehen in Führung, schalten zurück und kassieren späte Gegentore, verspielen einen möglichen Sieg leichtfertig. So wurde die Partie gegen Tübingen nach einem 1:0 und 2:1 noch mit 2:3 verloren. Gegen Aufsteiger Hofherrenweiler-Unterrombach hieß es nach 20 Minuten 1:0 - in der 93. Minute fiel das 1:1. Ähnlich erging es dem FSV gegen Ehingen-Süd - in der 93. Minute erzielten die Gäste den Ausgleich.
Allesamt waren es mehr als ärgerliche und auch vermeidbare Punktverluste - trotz einer angespannten Personalsituation. Und trotzdem ist tabellarisch nur wenig passiert. Der FSV steht immer noch in der Spitzengruppe auf Rang vier, nur drei Zähler hinter dem Tabellenzweiten 1. FC Normannia Gmünd. Auf mehr als den Relegationsplatz dürfen alle anderen Teams außer der TSG Backnang wohl nicht hoffen. Der bisher ungeschlagene Tabellenführer TSG Backnang spielt in einer anderen Liga und hat bereits zwölf Punkte Vorsprung auf Gmünd.
Tabellarisch ist trotz der Negativserie wenig passiert
So sagt auch Kleinschrodt: "Rein sportlich ist nicht viel passiert, weil die anderen auch verloren haben. Klar wollen wir vorne dabei bleiben und ärgern uns, wenn man solche Big-Point-Spiele nicht gewinnt. Jedoch zeigen die Ergebnisse immer wieder, dass es ambitionierten, erfahrenen Mannschaften ähnlich geht."
Er hofft, dass sein Team aus den negativen Erfahrungen lernt. "Wir wollen gemeinsam alles aus den letzten vier Spiele herausholen. Mit dem Spiel gegen Wangen können wir gleich damit anfangen, weil uns hier alles abverlangt werden wird", sagt Kleinschrodt. Er verweist auch auf die Personalsituation: "Hinzu kommen natürlich unsere Verletztenprobleme mit drei Innenverteidigern, die ausfallen."
Dadurch musste er erneut Spieler umfunktionieren und zuletzt bildeten die Youngster Marius Uhl und Jonas Limbach die Innenverteidigung, Offensivmann Samuel Schmitt wurde ebenfalls nach hinten gezogen. Für dieses Wochenende zeichnet sich trotz der Rotsperre von Boris Nzuzi, der Verletzung von Philipp Volkert und des Ausfalls von Baris Yerlikaya aus familiären Gründen eine Entspannung ab. Denn Arne Schülke und Abwehrchef Manuel Hofmann könnten wieder zur Verfügung stehen.
Marc Schmerbeck